„der aufstieg ist nicht verdient“: wie st. -pauli-fans auf den erfolg des hsv blicken

Tagesspiegel

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Der HSV ist zurück in der Bundesliga. Das löst bei Fans des FC St. Pauli unterschiedliche Reaktionen aus. Zwischen Vorfreude auf Derbys und kritischen Tönen stellt sich die Frage: Wer ist


die wahre Nummer eins in Hamburg? Es dauerte nicht mal eine halbe Stunde, ehe zum ersten Mal an diesem Samstagabend vor einer Woche „Scheiß St. Pauli“ durch den Volkspark schallte. Robert


Glatzel, Stürmer des Hamburger SV, hatte im Überschwang der Gefühle den Schmähgesang angestimmt. Die Fans auf dem Rasen, die die Tribünen nach dem geglückten Aufstieg in die


Fußball-Bundesliga überschwänglich verlassen hatten, stimmten lautstark mit ein. In der kommenden Saison wird es wieder ein Stadtderby in der Bundesliga geben. Grund genug für Oke Göttlich,


den Präsidenten des FC St. Pauli, schon mal den ersten kleinen Seitenhieb Richtung HSV auszusenden. „Wir freuen uns auf Hamburger Derbys und laden den HSV auch in eine Liga ein, wo es


wirklich hart ist. Der HSV wird sich, wie wir, richtig warm anziehen müssen“, sagte er nach dem Punktgewinn bei Eintracht Frankfurt, der St. Pauli zwar noch nicht rechnerisch, aber mit einer


sehr großen Wahrscheinlichkeit den Klassenerhalt in Liga eins gesichert hatte. Drei Punkte und 13 Tore Vorsprung haben die Kiezkicker auf den Relegationsplatz vor dem anstehenden letzten


Spiel gegen den VfL Bochum (15.30 Uhr, Sky). Während sich der Präsident des FC St. Pauli über die Rückkehr des HSV freut, geht das nicht unbedingt allen Anhängern des eigenen Vereins so.


„Ich freue mich nicht über den Aufstieg des HSV, was ein bisschen mit meiner Biografie zu tun hat“, sagt Jorma, ein 30-jähriger Fan, der mit drei Monaten das erste Mal im Millerntor dabei


war und im Alter von sechs Jahren seine erste Dauerkarte besaß. Empfohlener redaktioneller Inhalt An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der


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bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den


Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können. „Ich bin im HSV-Viertel


aufgewachsen und habe da immer sehr viel negative Resonanz zu meinem Fandasein als St.-Pauli-Fan bekommen.“ Dementsprechend sei ein bisschen zu viel „böses Blut“ geflossen, was einer


möglichen Freude über den Aufstieg des Nachbarn im Wege steht. Es gibt allerdings auch Stimmen, die trotz ihrer Sympathie für den FC St. Pauli den HSV beglückwünschen. „Beim Abpfiff habe ich


mich schon gefreut, weil ich gemerkt habe, wie viele Menschen in dieser Stadt diese emotionale Verbundenheit mit dem Verein haben und sehr stolz sind, dass der HSV wieder erstklassig ist“,


meint Rieke, die seit mehreren Jahren die Kiezkicker supportet. „In der Schule liefen plötzlich super viele Menschen – Lehrer:innen und Schüler:innen – im HSV-Trikot herum und diese


Emotionen waren einfach schön zu sehen“, so die Hamburger Lehrerin. „Der HSV musste genauso lange in der Zweiten Liga bleiben, wie er den Abstieg vorher eigentlich schon verdient gehabt


hätte“, sagt ein anderer Fan, der seit über 40 Jahren regelmäßig am Millerntor ist. „Viele St. Pauli-Fans denken, dass der HSV nur deshalb in diesem Jahr aufgestiegen ist, weil zum ersten


Mal die Konkurrenz noch schlechter war.“ Ähnlich sieht es auch Jorma: „Der Aufstieg ist nicht verdient. Der HSV hat es geschafft, weil die anderen es vergeigt haben, aber nicht, weil er so


eine überragende Saison gespielt hat.“ > Der HSV musste genauso lange in der Zweiten Liga bleiben, wie er den > Abstieg vorher eigentlich schon verdient gehabt hätte. Fan des FC St.


Pauli Grund dafür dürfte wohl auch die Schwächephase im Frühling gewesen sein, in der sich der HSV zum wiederholten Male schwertat und wichtige Punkte liegen ließ. „Da haben sich die ersten


schon wieder lustig gemacht“, meint Rieke. „Sich da rauszukämpfen und aus diesem Teufelskreis rauszukommen, finde ich schon sehr stark. Sie haben die Nerven behalten und es vor den Fans im


Volkspark mit dieser riesigen Erwartungshaltung geschafft.“ GEMISCHTE GEFÜHLE ANGESICHTS DES STADTDERBYS Die Vorfreude auf die Stadtderbys teilen hingegen alle. „Grundsätzlich lebt der


Fußball von den Emotionen und den Fans und da habe ich natürlich ein Herz für die Traditionsvereine mit vielen Anhängern. Und in diese Kategorie gehört definitiv auch der HSV – auch wenn ich


ihn nicht mag“, sagt ein Fan. > St. Pauli ist Hamburg, weil der Verein mitten in Hamburg liegt, der > HSV ist ein bisschen weniger Hamburg, weil er irgendwo an der > 


Autobahnausfahrt Stellingen liegt. JORMA, Fan des FC St. Pauli „Wenn ich wüsste, dass der FC St. Pauli gewinnen würde, dann würde ich mich auf jeden Fall freuen. Zeitgleich ist das immer mit


so einem immensen Stresslevel verbunden, mit den ganzen Polizeieinsätzen und der Möglichkeit einer Derbyniederlage“, sagt etwa Jorma. Die Freude über die Derbys in der Zweiten Liga nach dem


Abstieg des HSV sei bei ihm größer gewesen. Die Frage, wer nun die Nummer eins der Stadt ist, stellt sich indes für alle drei nicht, zumal die Anhängerschaft nicht vom sportlichen Erfolg


abhängt. Eine Rolle spielt dabei auch der Standort. „Unabhängig vom Fußball ist St. Pauli die klare Nummer eins mit all der gesellschaftlichen Relevanz, die dieser Verein mit sich bringt“,


meint etwa Jorma. „Am Ende des Tages zeigt das ja schon die Lage der Vereine: St. Pauli ist Hamburg, weil der Verein mitten in Hamburg liegt, der HSV ist ein bisschen weniger Hamburg, weil


er irgendwo an der Autobahnausfahrt Stellingen liegt.“


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