Exoplanet Gliese 486b: Astronomen entdecken Super-Venus - DER SPIEGEL
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Seine geringe Entfernung von der Erde, seine Temperatur und die Orientierung seiner Umlaufbahn machen den Exoplaneten zu einem idealen Kandidaten für Beobachtungen mit künftigen
Großteleskopen.
Über 4600 Planeten haben Astronomen inzwischen bei anderen Sternen entdeckt. Darunter sind viele Gesteinsplaneten, die den inneren Planeten unseres Sonnensystems ähneln, also Merkur, Venus,
Erde und Mars. Einige dieser fernen Planeten ziehen ihre Bahn in der lebensfreundlichen Zone um ihren Zentralstern, also dort, wo die Temperaturen gemäßigt sind und flüssiges Wasser auf der
Oberfläche möglich ist.
Für solche Planeten entwickeln Forscher Atmosphärenmodelle, um besser abschätzen zu können, ob es dort tatsächlich Leben geben könnte. Das Problem: Die Wissenschaftler können ihre Modelle
bislang nicht überprüfen, denn dafür ist über die fernen Welten zu wenig bekannt. Gliese 486b könnte ein erster Schritt sein, dies zu ändern.
»Die Entdeckung von Gliese 486b ist ein Glücksfall«, sagt Co-Autor José Caballero vom Zentrum für Astrobiologie in Madrid. »Hundert Grad heißer und die gesamte Oberfläche wäre Lava – seine
Atmosphäre würde aus verdampften Gestein bestehen. Wäre Gliese 486b dagegen hundert Grad kälter, wäre er für Folgebeobachtungen ungeeignet.« Denn dann würde die Lufthülle des Planeten zu
wenig Strahlung für eine Untersuchung aussenden.
Vor allem mit zwei Methoden spüren Astronomen Planeten bei anderen Sternen auf: Zum einen suchen sie nach leichten Torkelbewegungen von Sternen, die wiederum durch die Anziehungskraft von
Planeten ausgelöst werden. Zum anderen überwachen die Forscher die Helligkeit einer großen Zahl von Sternen auf der Suche nach regelmäßigen Schwankungen, verursacht durch Planeten, die vor
den Sternen vorüberziehen.
Gliese 486b gehört zu den wenigen Planeten, die sich mit beiden Verfahren nachweisen lassen. Deshalb konnten die Astronomen nicht nur seine Umlaufbahn bestimmen, sondern auch seine Größe und
seine Masse. Der Planet umrundet seinen kleinen, roten Zentralstern alle anderthalb Tage auf einer sehr engen Umlaufbahn. Er besitzt etwa die 2,8-fache Masse der Erde und ist etwa 30
Prozent größer als unser Heimatplanet.
Die Forscher schließen aus Größe und Masse des Planeten, dass er ähnlich wie die Erde aufgebaut ist, also aus Gestein mit einem Eisenkern besteht. Zwar nennen Astronomen solche massereiche
Gesteinsplaneten Super-Erden, doch Gliese 486b ist mit einer Oberflächentemperatur von etwa 426 Grad Celsius eher eine Super-Venus.
Zwar ist diese Hitze zu groß, als dass das Wasser flüssig bleiben könnte, aber sie bietet die Chance, dass Gliese 486b ähnlich wie die Venus eine dichte, gut beobachtbare Atmosphäre besitzt.
Die Astronomen könnten dann mit künftigen Instrumenten wie dem James Webb Space Telescope der Nasa und dem Extremely Large Telescope der Europäischen Südsternwarte (Eso) messen, welchen
Anteil des Sternenlichts die Atmosphäre absorbiert und bei welchen Wellenlängen sie selbst leuchtet – und so etwas über die Zusammensetzung und Beschaffenheit der Atmosphäre erfahren.
»Wir können es kaum erwarten, bis die neuen Teleskope zur Verfügung stehen«, sagt Trifon Trifonov vom Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg, der maßgeblich an der Entdeckung von
Gliese 486b beteiligt war. »Die Ergebnisse werden uns dabei helfen, zu verstehen, wie gut Gesteinsplaneten ihre Atmosphären halten können, woraus die Gashüllen bestehen und wie diese die
Energieverteilung auf den Planeten beeinflussen.«
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