Börse am nachmittag: sap schwimmt gegen den strom

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Frankfurt am Main - Der DAX hat nach einer freundlichen Eröffnung stetig abgegeben, fiel nach Handelsbeginn der Wall Street aber wieder deutlicher ab. Bis 16 Uhr rutschte das Börsenbarometer

um 0,6 Prozent auf 4583 Punkte. Der Nebenwerte-Index MDAX gab ebenfalls um 0,6 Prozent auf 4195 Zähler ab. Am Neuen Markt sank der NEMAX 50 um ein Prozent auf 732 Punkte. In den USA haben

die Börsen unentschlossen eröffnet. Die Indizes pendelten im frühen Verlauf nervös um die Schlussmarke vom vergangenen Freitag. Nach einer halben Handelsstunde lag der DOW JONES bei 9582

Punkten, einem Minus von 0,1 Prozent. Die NASDAQ legte um 0,1 Prozent auf 1537 Zähler zu. Trotz der Stabilisierung des Marktes sei der Beginn einer Trendwende noch nicht erkennbar, sagte

Händler Christian Schmidt von der Helaba. Die Bayerische Landesbank teilte in ihrem Marktkommentar am Montag mit, der Dax falle nach dem Bruch so genannter charttechnischer

Unterstützungslinien ins Sommerloch. Die Aktien würden voraussichtlich weiter nachgeben, der Abwärtstrend lediglich kurz von Erholungsphasen unterbrochen. Bereits vergangene Woche hatten

Börsianer für die nahe Zukunft einen Rückgang des Dax auf bis zu 4200 Punkte vorausgesagt. Ungeachtet der aktuellen Erholung bei Technologiewerten seien viele Anleger immer noch vorsichtig

in Bezug auf die weitere Kursentwicklung in dieser Branche, hieß es weiter. Einige Investoren rechneten bei der Bekanntgabe von Eckdaten zum Geschäftsverlauf des finnischen Handy-Konzerns

NOKIA   an diesem Dienstag mit negativen Überraschungen. In diesem Fall müsse insbesondere bei den Technologiewerten mit erneuten kräftigen Verlusten gerechnet werden, sagte Schmidt. Nach

INFINEON   , SAP   und SIEMENS   , die im Verlauf des Vormittags den Dax praktisch alleine anhoben, rückten im Verlauf auch die klassische Werte der "Old Economy" wie ADIDAS

SALOMON   oder EON   mit deutlichen Kursaufschlägen in das Anlegerinteresse. POSITIVE MARKTAUSSAGEN STÜTZEN SAP Stärkster Dax-Wert mit einem Plus von 2,3 Prozent auf 114 Euro war das Papier

von SAP   . "Die Aktie profitiert vor allem von den Äußerungen des SAP-Vorstands Henning Kagermann, dass das Unternehmen an seinen Gewinnzielen festhält", sagte Aktienhändler

Thomas Engel von M.M. Warburg. Der Walldorfer Software-Hersteller hofft weiterhin auf die Wiederbelebung der IT-Investitionen im zweiten Halbjahr 2002. Deshalb gebe es keinen Grund, die

Jahresprognosen zu ändern, hieß es von Konzernseite auf der Anwenderkonferenz Sapphire. Ein anderer Händler begründete die Gewinne mit einer technischen Reaktion auf die Erholung der Nasdaq.

Die SAP-Aktie habe nach dem Vorstoß von MICROSOFT   auf den Softwaremarkt für kleine und mittelständige Unternehmen durch die Übernahmen der SAP-Wettbewerber Great Plains und Navision in

der jüngsten Vergangenheit stark an Wert verloren. Nun erhole sie sich von den Kursverlusten, sagte er. Wichtig für den weiteren Kursverlauf der Technologiewerte seien die Nokia-Zahlen, die

an diesem Dienstag veröffentlicht werden. Die zuletzt stark gesunkene Finanzaktie von MLP   konnte um 2,1 Prozent auf 39,30 Euro zulegen. Nach frühen Gewinnen verlor die Aktie der DEUTSCHEN

TELEKOM   erneut an Boden. Die T-Aktie notierte zuletzt bei 10,27 Euro, ein Minus von zwei Prozent. Händler konnten allerdings keinen eindeutigen Grund für die Schwäche der T-Aktie

ausmachen. LUFTHANSA DREHT INS PLUS Die LUFTHANSA-Aktie   war in frühen Handel noch der größte Verlierer, präsentierte sich am Nachmittag jedoch 0,3 Prozent fester auf 14,68 Euro. Die

Airline wurde zuvor belastet von der Rekordbilanz des irischen Billigfliegerkonkurrenten RYANAIR   . INFINEON-Aktien   hielten sich mit 1,7 Prozent im Plus bei 16,74 Euro. Die Titel von

SIEMENS   präsentierten sich etwas fester, EPCOS   gaben leicht ab. Am Freitag hatten Technologieaktien nach einer Senkung der Umsatzprognose durch den Weltmarktführer INTEL   an den Börsen

rund um den Globus teils sehr starke Kurseinbußen verbucht und den Dax belastet. BASF-Anteilsscheine   gehörten nach der Vorlage positiver Zahlen aus dem Unternehmen zu den gesuchten Werten,

die um 0,7 Prozent auf 46,80 Euro anzogen. "Das Geschäft lief für die Ludwigshafener im April und Mai wieder besser", erklärte Aktienhändler Fidel Helmer von der Privatbank Hauck

& Aufhäuser die Kursgewinne. BAYER-Aktien   sanken hingegen um zwei Prozent auf 33,51 Euro. ZOCKER SPIELEN MIT CARGOLIFTER - MOBILCOM UNTER DRUCK ZOCKER TREIBEN CARGOLIFTER-AKTIE Im MDax

stiegen die Aktien des inzwischen insolventen Luftschiffbauers CARGOLIFTER   mit großem Anstand an die Spitze. Der Kurs reagierte auf eine Nachricht, nach der das Unternehmen noch zu retten

ist. Es könne jetzt in Ruhe nach Lösungen gesucht werden, um das Unternehmen auf eine neue finanzielle Basis zu stellen, sagte Firmenchef Carl von Gablenz am Wochenende. "Aber

Cargolifter ist inzwischen zum Zockerwert verkommen", sagte ein Aktienhändler in Frankfurt. Zuletzt trieben Kauforders den Kurs auf 0,77 Euro, was einem Plus von rund 16,7 Prozent über

dem Freitagsschluss entspricht. Der Sportwagen-Hersteller PORSCHE   zeigt sich ungeachtet der flauen Automobilkonjunktur für das laufende Geschäftsjahr weiterhin optimistisch. "Unser

Ziel, einen Umsatz und ein Vorsteuerergebnis auf Vorjahreshöhe ausweisen zu können, werden wir auf jeden Fall erreichen", bekräftigte Vorstandsvorsitzender Wendelin Wiedeking am

Wochenende in Rom. Über ein mögliches Listing an der New Yorker Wall Street sei noch nicht entschieden, hieß es weiter. Die Aktie rutschte dennoch 1,5 Prozent auf 518,10 Euro. MOBILCOM

WIEDER UNTER DRUCK Am Neuen Markt verlor die MOBILCOM-Aktie   deutlich um über acht Prozent auf 14,21 Euro. Am Freitag ging Unternehmenschef Gerhard Schmid als Sieger aus einer eiligst

anberaumten Aufsichtsratssitzung hervor. Wie aus Unternehmenskreisen verlautete, ist der erklärte Plan des Großaktionärs France Télécom  , Schmid von seinem Vorstandsposten zu verbannen,

fehlgeschlagen. Ein MobilCom-Sprecher bestätigte, dass Schmid weiterhin sein Amt als Vorstandsvorsitzender ausüben werde. Deutlich unter Druck standen auch die Aktien von GPC BIOTECH  

(minus 9,7 Prozent auf 4,92 Euro) und CE CONSUMER ELECTRONICS   (minus 7,6 Prozent auf 4,11 Euro). Die Aktien des Biotechnologieunternehmens LION BIOSCIENCE   konnten hingegen ihre Verluste

vom Freitag zum Teil wieder ausgleichen. Der Wert gewann rund 5,7 Prozent auf 3,91 Euro hinzu und führte damit die Nemax-50-Gewinnerliste an. Am Freitag hatte das Papier mehr als sechs

Prozent verloren. Auch EVOTEC   und RHEIN BIOTECH   waren in der Spitze des Auswahlindexes wiederzufinden. NIKKEI SCHLIESST SCHWÄCHER Die Aktienbörse in Tokio hat am Montag schwächer

geschlossen. Der NIKKEI-Index für 225 führende Werte büßte um 68,32 Punkte oder 0,6 Prozent auf 11.370 Punkte ein. Der breiter gefasste TOPIX fiel um 8,84 Punkte oder 0,8 Prozent auf 1093

Zähler. EURO KLETTERT NACH OBEN Der Kurs des EURO ist gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs bei 0,9459 (Freitag: 0,9452) Dollar fest. Der Dollar kostete damit

1,0572 (1,0580) Euro. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,6473 (0,6465) Pfund, 117,93 (117,56) Yen und 1,4725 (1,4710) Schweizer Franken fest.