Fernost-premieren in detroit: messestand aus öko-bambus

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Sieger gab sich großmütig. Toyota startete erstmals als größter Automobilhersteller der Welt in ein neues Autojahr, verkniff sich aber in der Cobo-Messehalle, keine 500 Meter entfernt vom

Hauptquartier des bisherigen Branchenprimus General Motors, jedes Triumphgeheul. Statt in Rekordzahlen zu schwelgen, sprach General Manager Bob Carter ausschließlich über den Venza, der in

Detroit Weltpremiere feiert. Der Crossover-Typ - eine Mischung aus SUV, Van und Limousine - wird ab dem Herbst auf dem amerikanischen Markt verkauft und soll laut Carter "aktive

Baby-Boomer und junge Paare mit Kindern" ansprechen. Das Auto ist durch und durch amerikanisch: entwickelt in Ann Arbor (Michigan), gestylt im kalifornischen Newport Beach und gebaut in

Toyotas Fabrik in Georgetown (Kentucky). Als Motoren werden Vierzylinder- und V6-Maschinen angeboten, wobei die Autos mit den 268 PS starken V6-Aggregaten stets auf

20-Zoll-Leichtmetallrädern auf die Straße rollen werden. DAS AUTO IST DURSTIG, DOCH DER MESSESTAND IST GRÜN Als Ökomobil wird man den Venza nicht einstufen, doch dass Toyota das Thema ernst

nimmt, zeigt sich in den Details. Der Drehteller etwa, auf dem der Venza gemächlich rotiert, ist aus Recycling-Stahl gefertigt, die Plexiglas-Planken rundum aus Recycling-Kunststoff und der

Bambus-Bodenbelag davor stammt aus ökologischem Anbau. Kleine Infotafeln weisen die Messebesucher darauf hin. Neben dem Venza enthüllte Toyota die Studie A-Bat, einen Hybrid-Pickup im

aggressivem Militärlook, mit Flügeltüren und maisgelben Comic-Interieur. Und Toyotas Luxus-Division Lexus trumpfte mit einem chiantiroten Renner auf, der Studie LF-A Roadster. Honda, die

Nummer zwei unter den japanischen Herstellern in den USA präsentiert in Detroit die zweite Generation des massigen Geländewagens Pilot, ein eher schlicht gestalteter Achtsitzer, der in

Hondas US-Fabrik in Lincoln (Alabama) gebaut und von V6-Motoren angetrieben werden wird. "Authentic SUV-Styling" nennt Honda die geradlinige Optik des Wagens, der im Laufe des

Jahres zu den Händlern kommen soll. Hondas amerikanischer Edel-Ableger Acura wiederum kündigte an, im nächsten Jahr einen Clean-Diesel-Motor auf dem US-Markt einzuführen. Verschwiegen wird

noch, in welchem Modell der Selbstzünder sein Debüt geben wird. Allerdings weisen die Japaner - in Abgrenzung auf die deutschen Hersteller und ihre Dieselaggregate - darauf hin, dass ihr

Ölbrenner die strenge US-Abgasnorm Bin 5 auch ohne Harnstoffeinspritzung erfüllen werde. KOLOSSALER SIEBENSITZER Bei Nissan beeindruckte vor allem der kolossale Siebensitzer Forum. Das

Konzeptauto soll der Van von morgen sein - mit dickem Teppich, exzentrischer Außenbeleuchtung und einer ausgeklügelten Schiebetürtechnik, bei der die Portale ausschließlich unten verankert

sind. Mazda wiederum stellt in Detroit seine Motorsportaktivitäten heraus und zeigt die Studie Furai, einen 98 Zentimeter flachen Extremrenner mit Dreischeiben-Wankelmotor, der 458 PS

entwickelt. Neben dieser Flunder verblasst die andere Mazda-Premiere, der überarbeitete Wankel-Sportwagen RX-8. Eines der optisch interessantesten Autos dreht sich bei Mitsubishi im

Scheinwerferlicht: das Flügeltür-Coupé Concept RA, das wohl wesentliche Züge des kommenden Serien-Sportwagens Eclipse vorwegnimmt. Weniger emotional, aber sehr viel familienfreundlicher und

wohl auch massenkompatibler, tritt der neue Subaru Forester an, aus dem in der jetzt vorgestellten dritten Generation ein kompakter, wohlproportionierter SUV geworden ist. Die koreanischen

Marken wiederum suchen das Duell mit den US-Platzhirschen. Hyundai mit der Limousine Genesis, deren Basismotorisierung ein 3,3-Liter-V6-Aggregat mit 268 PS ist. Das Auto im klassischen

Executive-Look soll die Amerikaner aus ihren Pontiac-G8- oder Chrysler 300C-Modellen locken. Kia wiederum lässt den voluminösen Geländewagen Borrego vom Stapel. Zwar sprechen die Koreaner

von einem "Midsize-SUV", doch steckt unter der Haube der erste V8-Motor der Marke mit 4,6 Liter Hubraum.