Piraterie vor somalia: indien nimmt mit kriegsschiff verfolgung von gekapertem frachtschiff auf

------------------------- * * * X.com * Facebook * E-Mail * * * X.com * Facebook * E-Mail * Messenger * WhatsApp * Die Entführung eines Massengutfrachters im Arabischen Meer ruft die

indischen Seestreitkräfte auf den Plan. Man habe die Verfolgung aufgenommen und beobachte die Lage genau, teilte ein Sprecher der Marine des Landes auf der Plattform X  (vormals Twitter)

mit. Demnach sei der Zerstörer »INS Chennai« zur »Unterstützung« auf dem Weg zu dem gekaperten Schiff, bei dem es sich um die »Lila Norfolk« der chinesischen Reederei Cosco handeln soll. Den

indischen Angaben zufolge hatte ein Marineflugzeug das Handelsschiff bereits überflogen und Sichtkontakt hergestellt. Wie die indische Nachrichtenagentur ANI unter Berufung auf indische

Militärkreise berichtet, sollen sich 15 indische Besatzungsmitglieder an Bord befinden. Ob Indien plant, das Handelsschiff womöglich gewaltsam zu befreien, war zunächst nicht bekannt. Der

genaue Aufenthaltsort der unter der Flagge Liberias fahrenden »Lila Norfolk« ist derzeit nicht öffentlich bekannt. Das Trackingportal Marinetraffic meldet zum letzten Mal am 30. Dezember den

Empfang eines Signals von dem Schiff, damals befand es sich offenbar noch nördlich der Komoren, einer Inselgruppe zwischen Mosambik und Madagaskar. Die britische Beobachtungsstelle für die

Seefahrt (UKMTO) hatte am Donnerstagabend die Entführung eines Schiffes gemeldet. Demnach befinden sich fünf bis sechs bewaffnete Personen an Bord. Der Vorfall soll sich etwa 460 Seemeilen

östlich der somalischen Stadt Eyl ereignet haben. HANDELSSCHIFFFAHRT IN DER REGION ZUNEHMEND BEDROHT Indien hatte zuletzt bereits angekündigt, seine Präsenz auf den Meeren in der Region zu

verstärken. »Indien spielt eine zentrale Rolle als Sicherheitsgarant im gesamten Indischen Ozean«, hatte Verteidigungsminister Rajnath Singh im Dezember gesagt. Die Seeüberwachung sei

verstärkt worden. Die Küste vor dem afrikanischen Krisenstaat Somalia war vor einigen Jahren eine Hochburg von Piratenangriffen. Im Zuge der seit 2008 laufenden EU-Mission »Atalanta« zur

Bekämpfung der Piraterie dort gingen die Angriffe deutlich zurück. Zuletzt kam es nach Angaben des IMB-Meldezentrums für Piraterie aber am 14. Dezember wieder zu einem Angriff, bei dem ein

Frachter gekapert und nach Somalia gesteuert wurde. Somalia liegt am Horn von Afrika auf der anderen Seite des Golfs von Aden gegenüber vom Jemen. Die von Iran unterstützten Huthi-Milizen im

Jemen greifen seit dem Ausbruch des Gazakriegs immer wieder Schiffe im Roten Meer an, um sie an einer Durchfahrt in Richtung Israel zu hindern. Die Huthis sehen sich als Teil der gegen

Israel gerichteten selbst ernannten »Achse des Widerstands«. Dazu gehört neben der Hamas auch die schiitisch-islamistische Hisbollah-Miliz im Libanon. Der jetzige Angriff ereignete sich aber

offenbar nicht in dem Gebiet um die Meerenge Bab al-Mandab, in dem die Huthis zuletzt Angriffe insbesondere mit Drohnen und Raketen verübten, sondern deutlich weiter von Land entfernt auf

hoher See. fek/Reuters