Wie lässt sich verhindern, dass so viele Schüler und Studenten an Mathe scheitern? Ranga Yogeshwar fordert: Begeisterung wecken!

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Wie lässt sich verhindern, dass so viele Schüler und Studenten an Mathe scheitern? Ranga Yogeshwar fordert: Begeisterung wecken!"


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BERLIN. Nach dem umstrittenen Mathe-Abitur, das in drei Bundesländern zu Nachbesserungen bei der Benotung geführt hat, beginnt die Aufarbeitung: Wie lässt sich verhindern, dass immer wieder


so viele Schüler und Studenten an dem Fach scheitern? In Niedersachsen soll jetzt eine Broschüre helfen, Abiturienten besser auf die Uni vorzubereiten. Grundsätzlicher wird der


Wissenschaftsjournalist und designierte Ehrendoktor des Fachbereichs Bildungswissenschaften der Universität Koblenz-Landau, Ranga Yogeshar. „Wir müssen Schüler für die Schönheit der


Mathematik begeistern“, so fordert er in einem Interview.


„Wir entlassen Menschen ins Leben, die nach der letzten Prüfung nie wieder auch nur irgendetwas über Mathematik wissen wollen. Viele haben sogar ein regelrechtes Trauma“, sagte Yogeshwar,


der selbst Experimentelle Elementarteilchenphysik und Astrophysik studiert hat, gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“. Dabei habe das Fach viel zu bieten. „Mathematik ist ein wundersames


Spiel mit überraschenden Zusammenhängen, eine Kunstform, die man ausfüllen kann wie Musik. Da steckt so viel Spannendes drin, das Mysterium der Primzahlen, die Magie der Endlos-Zahl Pi. Oder


Geometrie, da kann ich weinen vor Begeisterung.“


Davon allerdings erführen Schüler meist nur wenig. „Mathe auf der Schule hilft uns im Leben überhaupt nicht. Sie nützt einem leistungsorientierten System, das nur auf irgendwelche blöden


Punkte starrt statt auf die Sache selbst“, erklärte Yogeshwar. Mathematik werde für Prüfungszwecke missbraucht. „Dadurch erleben sehr viele Menschen sie nicht als Fach, das dir die Augen


öffnet, sondern als Inquisition, die darüber richtet, wie deine Schulkarriere aussieht.“ Das gelte auch für die Hochschulen. „Die Abbrecherquoten sind enorm hoch, und der wesentliche Killer


dabei ist die Mathematik. Wie absurd, wir kämpfen doch um Fachleute, wir brauchen die Leute, die Maschinenbauer, Physiker, Elektrotechniker werden wollen“, so betonte der Fernsehjournalist.


Tatsächlich haben nach jüngsten Zahlen des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) im Absolventenjahrgang 2016 bundesweit 42 Prozent der Fachhochschulstudenten


und 39 Prozent der Universitätsstudenten ihren Bachelor in Mathematik und Naturwissenschaften abgebrochen – vor allem wegen Leistungsproblemen.


Es müsse im Mathe-Unterricht gelingen, so Yogeshwar, Neugier zu wecken – wie das möglich sei, lasse sich beispielsweise auf Youtube, im Kanal 3Blue1Brown, sehen. „Das ist ein Blogger, der


komplexe mathematische Phänomene mit toll animierten Grafiken und in einfacher Sprache erklärt. Er hat 1,8 Millionen Abonnenten und Videos, die über vier Millionen Mal abgerufen werden. Und


das sind sicher nicht lauter Nerds, sondern Menschen, die Freude an lebendiger Mathematik haben. Da steckt ein Begeisterungspotenzial drin, von dem sich die Schulen etwas abschneiden


können“, meinte Yogeshwar.


Das Land Niedersachsen übt sich derweil in Pragmatismus jenseits einer solchen Grundsatzdebatte. Es gibt als erstes Bundesland eine Broschüre heraus, die Schülern den Übergang zum


MINT-Studium erleichtern soll. Das 65 Seiten umfassende Heft enthält Aufgaben aus den Bereichen Geometrie, Algebra und Stochastik. „Das Papier trägt dazu bei, Studienabbrüche zu vermeiden“,


hofft Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU). Oft würden Studienanfänger der sogenannten MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik an fehlendem Vorwissen


scheitern.


„Wir wollen mit dem Papier niemanden abschrecken“, beteuert Kathrin Thiele, Professorin an der Hochschule Braunschweig/Wolfenbüttel. Auch Studienanfänger mit Schwächen könnten gute


Ingenieure werden, wenn sie an ihren Defiziten arbeiten. Thiele ist in einer von mehreren Arbeitsgruppen des Wissenschaftsministeriums sowie des Kultusministeriums. Dabei tauschen sich


Fachleute aus Schulen und Hochschulen über die Anforderungen der unterschiedlichen Bildungsstätten aus. Nach Ansicht des DZHW kann das Heft Schülern helfen, ihre Mathematik-Kompetenzen


besser einzuschätzen und sich vorzubereiten.


Ranga Yogeshwar fordert mehr – nämlich: Freude an der Mathematik zu vermitteln. Er sagt: “Wenn man Spaß hat, lernt man. Zumindest bei mir ist das so.” News4teachers / mit Material der dpa


Hier geht es zum kompletten Interview der „Süddeutschen Zeitung“ mit Ranga Yogeshwar.


Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers diskutiert.


Schleicher zum Mathe-Abi: „Schüler haben besseren Unterricht verdient“


Schüler mögen Fächer, wenn sie die Inhalte verstehen und können. Für das Können wurde in den letzten Jahren die Übungszeit immer weiter eingeschränkt, Stunden gestrichen und immer neue


Inhalte in die Lehrpläne aufgenommen, ohne dafür entsprechend Inhalte aus den Lehrplänen zu streichen. Man stelle sich das einmal für eine Sportart oder das Lernen eines Musikinstrumentes


vor. So jetzt habt ihr gesehen, wie es geht – Übung wird überbewertet, deshalb lassen wir das.


Den Tipp finde ich ein wenig billig. Als würden Mathelehrer heutzutage noch so unterrichten wie vor 100 Jahren, als habe sich bzgl. moderner Unterrichtsformen und -methoden nichts getan.


Ich sehe ein Problem: Alle Versuche, Schüler für Mathematik zu begeistern, resultierten im Endeffekt in Niveauverflachung. Das resultiert in schlechterer Vorbereitung auf MINT-Studiengänge.


Yogeshwar weiß selbst ganz genau, dass Mathematik ein anspruchsvolles und arbeitsintensives (Schul-) Fach ist. Bei seinen eigenen Kindern wird er wohl andere Maßstäbe anlegen bzw. angelegt


haben als bei seinen Vorträgen.


Es braucht ein generelles gesellschaftliches Umdenken bzgl. Schule im Allgemeinen und Mathematik im Speziellen. Solange es anerkannt ist, in Mathe schlecht gewesen zu sein, kann man nicht


viel tun. Für die von Yogeshwar genannten Projekte wie Primzahlen und die Zahl pi bleibt im Schulalltag keine Zeit. Je begeisterungsloser eine Klasse ist, desto weniger Zeit bleibt für die


schönen Dinge. Einerseits wegen geringerer Leistungsfähigkeit und andererseits wegen mehr Störungen.


Absolut richtig. Die Schulmathematik hat mit der eigentlichen Mathematik kaum noch etwas zu tun. Klar muss man eine gewisse Problemlösefähigkeit besitzen, aber mehr ist das dann auch nicht.


Es gibt immer 3 Typen von Menschen, die den Matheunterricht schlecht reden:


Zum ersten Typ kann man nicht viel sagen. Da ist im Grunde jegliche Hoffnung verloren. Zu Typ 2 und 3 gilt: Solche Aussagen können dann nur von Personen kommen, die keine Ahnung von der


Lebenswelt haben. Ohne Grundlagen der Mathematik funktioniert eben nichts. Dazu gehören auch trockene Themen wie Integralrechnung, Stochastik, usw. Zudem soll man wie auf die digitale Welt


vorbereiten? Wenn in einem Unternehmen Prozesse digitalisiert werden, stecken da meist Informatiker und Mathematiker dahinter und damit auch hochkomplexere Algorithmen, für die es ein


vertieftes Verständnis der Mathematik bedarf.


Ich verstehe nicht, warum man solche Menschen immer noch zitiert. Ständig heißt es “Wir müssen Kinder für Mathematik begeistern”, “Wir müssen Schule verändern”, usw. Statt Sprüche zu


klopfen, fang doch mal an ein Konzept zu entwickeln. Dann kann man dir auch zuhören. Das wollen oder können diese Personen dann aber zumeist nicht.


Danke für den Kommentar. Typ 2 kann ich durchaus verstehen, weil die meisten Menschen mit den unmittelbaren Mathematik im Smartphone o.ä. im Gegensatz zum Kopf-, Überschlag- und


Prozentrechnen in ihrem ganzen Leben nicht in Berührung kommen. Ich gehöre auch nicht dazu, wobei ich aber ein Liebhaber der reinen abstrakten Mathematik bin, die sich um konkrete


Anwendungen keine unmittelbaren Gedanken machen braucht. (Ein Beispiel dafür ist der Nachweis, dass die 73 die einzige Sheldon-Cooper-Primzahl ist)


Natürlich kann man das so sehen, aber dann müsste man eben jedes Fach radikal auskrempeln, nur noch die essentiellen Grundlagen vermitteln und Vertiefungsfächer, auch in Deutsch, Englisch


und Mathe, als Optional ansehen und anbieten. Komplett streichen wäre dann eben auch der falsche Ansatz. Es gibt durchaus Schüler mit mathematischen Interessen, die sich bewusst sind etwas


in die Richtung zu studieren. Dann sollte und muss man denen weiterhin die Chance geben möglichst viel davon in der Schule zu lernen. Stattdessen kommen die in die Uni und beherrschen nicht


mal die Grundlagen, die jeder Grundkursschüler noch vor wenigen Jahren beherrschte (überspitzt formuliert), weil ständig Inhalte im Mathe-Abitur gestrichen werden.


Im Folgenden seien exemplarisch vier Paare von jeweils zwei komplementären Werten dargestellt, die in konkreten Unterrichtssituationen die Unterrichtsgestaltung stark beeinflussen. Die


ersten beiden betreffen die pädagogische Seite der mathematischen Bildung, die letzten beiden eher die kulturelle Seite:


“Ein Indiz hierfür liefern die Beliefs-Forschungen, die nachweisen können, dass mathematische Weltbilder von Lehrkräften Auswirkungen auf die Mathematikleistungen der Schülerinnen und


Schüler haben.”


Wer hat das, wie, wo und wann erforscht? Das ist immer noch eine empirische Forschung, die zu keinem eindeutigen Nachweis kommen kann. Ich verstehe nicht, wie das Leute immer noch


Missverstehen können. Selbst Hattie betont, dass seine Forschung nur als Orientierung zu verstehen ist und nicht als eindeutiger Nachweis und viel größer kann eine Forschungsarbeit nicht


werden.


Das was Sie sagen ist alles schön und gut, ist aber am Ende nicht zielführend. Es geht doch gar nicht, oder zumindest nur im geringen Maße, um Werteerziehung im Unterricht.


Mathematiklehrkräfte bekommen Maßstäbe auferlegt, gerade in Hinblick von Zentralen Prüfungen. Entscheidend ist eine ihrer letzten Aussagen:


“Hierin könnte eine lebenslange Abneigung gegenüber der Mathematik, die bei vielen Erwachsenen zu finden ist, begründet sein.”


Genau das beeinflusst den Mathematikunterricht am meisten. Die Haltung zum Mathematikunterricht passiert zu Hause und nicht in der Schule. Das Problem ist ziemlich einfach und dazu braucht


es in der Hinsicht auch keine weiteren Studien zu: Mathematik unterscheidet sich massiv von anderen Unterrichtsfächern. In keinem anderen Fach muss die Frustrationstoleranz so hoch sein wie


in Mathe. In keinem anderen Fach ist es so wichtig Grundlagen zu beherrschen, um diese später wieder zu nutzen. In Mathe können Sie als Schüler nicht einfach ein Thema auslassen. Diese Lücke


wird später dann zu weiteren Problemen führen. In anderen Fächern spielt das meist keine Rolle mehr. Was wurde also gemacht:


Man hat in einem künstlichen Verfahren möglichst viele Hürden der Mathematik versucht abzubauen. Sie können aber keine Mathematik lehren und lernen, wenn ihnen wichtige Elemente davon


fehlen. Genauso wurde eine Ausrichtung in Hinblick Sachkontext gelegt. Dies verschleiert nur die Mathematik dahinter und führt zu weiteren Problemen. Man meint den Schülern damit einen


gefallen zu tun, aber gerade Kontextaufgaben und lange Textaufgaben führen bei Schülern zu Frust und Angst, weil Sie gar nicht mehr Wissen, worum es mathematisch geht.


Man muss auch mal in aller Deutlichkeit sagen und das sollte Herr Yogeshawr als Physiker selbst wissen: Ja es gibt Themen in der Mathematik (auch in der Physik), mit denen man Schüler


begeistern kann. ABER: ein Großteil der Arbeit ist frustrierend. Mathematik ist ein hochkomplexes Werkzeug. Jedes Werkzeug muss ich zunächst erlernen und das geht nur mit harter und oftmals


frustrierender Arbeit. So oder so werden wir nicht alle für die Mathematik begeistern können.


Noch etwas zu ihrer Positionierung zur Werteerziehung: Dies mag ein Faktor sein, der kann aber niemals so groß sein, wie Sie behaupten. Dann müssten nämlich in Grundschulen Schüler in der 1.


Klasse vollends begeistert vom Mathematikunterricht sein. Da fängt es aber schon an, dass Eltern schon gar keine Lust haben ihre Kinder in Mathe zu fördern. Braucht man ja später sowieso


nicht und dann gilt: Hauptsache irgendwie bestehen.


Freude an der Mathematik vermitteln…Wann denn? Die Lehrpläne sind voll, eigene Lösungswege finden können nur die Leistungsstarken. Oft sind die SuS verwirrt, wenn das Lehrwerk zig


Möglichkeiten des Rechnens anbietet, zumindest die Schwachen. Mit denen übe ich 1 Version und bin froh, wenn das klappt.


Dank Ranga Yogeshwar habe ich endlich eine schöne Erklärung für alles, was ich in der Schule und auch später nicht so gut konnte. Die Lehrer haben keine Begeisterung bei mir geweckt. “Wenn


man Spaß hat, lernt man. Zumindest bei mir ist das so.”


Verständliche Schulbücher mit Lösungen zu den Aufgaben einschließlich der Lösungsschritte sind notwendig, damit die Schüler auch genug Gelegenheit haben, Mathematik zu üben. Ansosnten wird


man es nie schaffen, die Mathekennntisse merklich zu heben.


Die wenigsten Schüler können einzig und allein mit Hilfe des Buches lernen, die meisten brauchen jemanden, der den Stoff vorturnt und in seinen/ihren eigenen Worten präsentiert. Gute und


ausreichend viele Aufgaben benötigen die Schüler allerdings schon, was oft genug nicht mehr der Fall ist. Erstens wohl, weil Päckchenrechnen verpönt ist, zweitens weil die Verlage noch die


Arbeitshefte verkaufen wollen.


Es geht auch nicht um die Abschaffung des Lehrers, sondern um eine HIlfestellung für Schüler, falls sie schlechte Lehrer haben bzw. Stoff nach einiger Zeit noch mal nacharbeiten möchten.


https://www.researchgate.net/publication/247395008_Lerntheoretische_Uberzeugungen_von_Mathematiklehrkraften_Einflusse_auf_die_Unterrichtsgestaltung_und_den_Lernerfolg_von_Schulerinnen_und_Schulern


Sie haben dem Mathematikunterricht viele wünschenswerten Eigenschaften zugeordnet.


“Ich werde Ihnen Ihre Skepsis gegenüber empirischer Bildungsforschung wohl kaum nehmen können, will ich auch gar nicht.”


Ich bin nicht skeptisch. Ich kann sie nur richtig einordnen. Sie sprachen von einer eindeutigen Nachweisbarkeit. Die gibt es nicht. Sie sagen ja selbst:


“Übrigens: Wie Sie und der von Ihnen zitierten Hattie gehe ich davon aus, dass empirische Forschung prinzipiell keine endgültigen Wahrheiten erzeugen kann. Aber wie Hattie bin ich überzeugt,


dass empirische Bildungsforschung eine wichtige Quelle zur Orientierung und Reflexion der Akteure im Bildungsbereich ist. Subjektive Einschätzungen allein helfen hier kaum weiter.”


Das ist eben ein Unterschied. Es ist eine Orientierung. Eine von vielen. Sie haben jetzt eine Perspektive aufgezeigt. Es gibt keine Untersuchung darüber, inwiefern das den größten Einfluss


im Mathematikunterricht hat. Andersherum können Sie hunderte von Studien aufzeigen, die andere Perspektiven des Mathematikunterrichts und dessen Probleme untersuchen. Alle haben durchaus


ihre Daseinsberechtigung, mehr auch nicht.


“Dies setzt allerdings voraus, dass man die empirischen Befunde zur Kenntnis nimmt und auch bereit ist, auf diesem Hintergrund das eigene Tun zu reflektieren. Dies vermisse ich bei Ihnen.”


Dann haben Sie meinen Kommentar nicht gelesen. Ich habe es doch reflektiert und sehe es nun mal nicht als den großen Faktor an, den Sie aber so darstellen. Sie haben hier eine Studie von


2008. Somit nicht aktuell. In der Zwischenzeit ist nun mal viel passiert. Dann ist diese Studie nicht sonderlich groß angesetzt. 2 Messzeitpunkte mit 155 Lehrkräften und 3482 SuS am Ende der


Jahrgänge 9 und 10. Wollen Sie mir also erzählen, dass damit wirklich nachgewiesen wird, dass der Mathematikunterricht im Jahr 2019 mit all seinen Veränderungen, Schulformen, Schulklassen


und all seinen neuen Herausforderungen dadurch 1:1 abgebildet wird? Ich denke nicht.


“Diese triviale Lösung entlastet Lehrkräfte zu 100%, denn das eigene Verhalten muss nicht verändert werden. Schuld haben ja die Eltern und nicht die Akteure im Bildungsbereich.”


“Genau das beeinflusst den Mathematikunterricht am meisten.”


Das ist ein Unterschied. Ich bin der Meinung, dass der Einfluss davon nun mal deutlich größer ist, als der von ihnen genannte. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Erkenntnisse aus ihrer


Studie falsch sind oder nicht auftauchen können. Wenn jedoch Schüler im Schulsystem ankommen und schon negativ gegenüber der Mathematik eingestellt sind, kann es wohl nicht die Schuld des


Lehrers sein. Es ist auch nichts neues, dass das Elternhaus, egal in welchem Fach, einen erheblichen Einfluss auf die Einstellung der Schüler gegenüber dem Fach und der Schule hat.


Zudem habe ich eine weitere Einflussgröße genannt. Diese haben Sie sicherlich nicht aufgegriffen, da es nicht zu ihrer Studie aus dem Jahr 2008 passt. Da war dieses Problem nämlich noch gar


nicht existent.


“Man hat in einem künstlichen Verfahren möglichst viele Hürden der Mathematik versucht abzubauen.”


Dies hat den Mathematikunterricht radikal verändert. Vergleichen Sie einfach das Abi von 2008 mit dem von 2019. Das sieht komplett anders aus. Das ist aber erst in den letzten 5-6 Jahren so


richtig aufgetreten und kann somit nicht in ihrer Studie als Faktor erwähnt werden, davon mal abgesehen, dass die Studie nur 2 Jahrgänge untersucht und somit keine allgemeine Aussage über


den Mathematikunterricht treffen kann.


Jetzt reden Sie sich raus. Sie haben folgendes als erstes geschrieben:


“Die oft zu hörende negative Sicht von Erwachsenen bezüglich ihres erlebten Mathematikunterrichts lässt vermuten, dass ihnen Werte vermittelt wurden, die wenig wünschenswert sind, aber sie


wurden leider sehr effektiv vermittelt.”


Darauf folgte ihre obige Aussage. Der Kernpunkt ihrer Aussage war also, dass die Schuldzuweisung beim Lehrer liegen muss. Ich habe jedoch gesagt, dass dies zwar ein Punkt sein könnte, aber


gerade in den weiterführenden Schulen schon Kinder ankommen, die von Mathematik frustriert sind. Dazu schrieb ja @ysnp:


“Wenn man Grundschüler fragt, welches ihr Lieblingsfach ist, werden von den meisten musische Fächer genannt: Sport, Textiles Gestalten, Kunst, Musik. Auf dem 1. Platz ist Sport, den 2. Platz


teilen sich die letzten 3 genannten. Danach folgt Englisch. D, M und Sachkunde werden vereinzelt genannt.”


Das Problem beginnt also schon in der Grundschule. Wer ist da dann Schuld? Die Lehrkraft mit ihrer Wertevermittlung oder die Eltern mit ihrer Wertevermittlung?


Die Erkenntnisse von Mathematiklehrkräften sind eigentlich immer gleich. Das hat @ysnp auch wieder wunderbar zusammengefasst:


“Nach meiner Einschätzung gibt es einfach weniger Menschen, die Spaß finden, abstrakte Algorithmen zu entdecken und zu verstehen. […] Ich denke, man muss sich damit abfinden, dass man nicht


allen die Mathematik schmackhaft machen kann.”


Wenn ihre Studie richtig läge, hätte Sie damit doch den Schlüssel zu einem erfolgreichen Mathematiunterricht gefunden. Wir passen die Wertevermittlung im Unterricht an und schon haben wir


nur noch begeisterte und leistungsstarke Schüler im Mathematikunterricht.


Ich glaube bei der Studie ist folgendes entscheidend: Ich kann als Lehrkraft eine negative Steuerung erzielen. Sprich: die schon ohnehin negative Haltung zum Mathematikunterricht kann ich


als Lehrkraft weiter verstärken. ABER: Die Ursache für eine negative Haltung zum Mathematikunterricht, verursacht durch die Lehrkraft, kann durch ihre Studie nicht begründet werden. Die


Studie untersucht eben nur Jahrgang 9 und 10. Entstehen erst da diese Haltungen? Was ist zuvor passiert? Das untersucht diese Studie gar nicht.


“Ihr Zitat (s.o.) vermittelt den Eindruck, dass ein Großteil der Arbeit im Mathematikunterricht frustrierend sein muss. Dem widerspreche ich.”


Überhaupt nicht. Darauf zielt die Schulmathematik nicht ab. Der Unterricht zielt darauf ab Schülern Schemata und Verfahren beizubringen. Da steckt wenig Frustrationspotential drin. Schüler


arbeiten heute in Mathe sehr frei, dürfen selbst entdecken und ausprobieren, sie dürfen Fehler machen, usw. Sie müssen im Abitur kaum noch rechnen, sondern müssen einfach den Taschenrechner


bedienen können. Dennoch hilft das alles nichts. Schüler mit einer negativen Haltung zu Mathe, sind weiterhin negativ dazu eingestellt.


Ich sehe mich als Lehrkraft in meinen Handlungen immer sehr kritisch. Ich finde es gut, wenn man auch die Lehrkraft in Frage stellt. Jedoch sollte man die Abneigung zur Mathematik nicht auf


die Lehrer abwälzen. Das ist ein gesellschaftliches Problem und kein Problem von Lehrkräften.


Mathematik, Geometrie, Physik und Chemie: Vier Fächer, welche alle mit Mathematik zu tun haben.


Sogar Musik und Sport haben etwas mit Physik und Raumlehre zu tun.


Leider werden all diese Fächer separiert unterrichtet, obwohl sie doch zusammenhängen.


Die trockene Art und Weise der Darbietung, die teilweise hilfebedürftigen Unterrichtsstunden übergehen die Wissbegier der Kinder bzw. SCHÜLER.


Ich war in Mathe sehr schlecht.Warum? Nach einem Schulwechsel war ich vor dem Start in der neuen Schule heftig an Grippe erkrankt.


Ich hatte ein Defizit, welches mir eine 5 einbrachte. Dabei wurde ich vor der Klasse als der Schlechteste hingestellt.


Ich machte nur das Nötigste und war sogar erfreut, wenn ich mal wieder den Schnitt drücken konnte, um den “unsympathischen” Lehrern eins mitzugeben.


Später, im Berufsleben, habe ich mich zum Hobby mit Mathe beschäftigt und Freude daran gefunden.


Wenn ich heute im Internet “Mathe mit Lehrer Schmidt” ansehe geht mir das Herz auf.


Ja, Lehrer könnnen viel zerstören. Sogar die Zukunft ganzer Technikgenerationen.


Hauptsache die Lehrpläne sind abgearbeitet. Alles andere ist egal.


Dieses Arbeitsblatt bietet eine spannende Möglichkeit, das eigene Nutzungsverhalten von digitalen Medien zu reflektieren. Die Schüler*innen setzen sich spielerisch mit ihren Gewohnheiten


auseinander und entdecken, wo sie vielleicht noch etwas verändern möchten. Ziel ist es, ein Bewusstsein für den eigenen Medienkonsum zu entwickeln und gesunde Grenzen zu setzen.


Die digitale Version des Le-Le Schulplaners steht ab sofort zum kostenlosen […]


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